Wenn der Kopf nicht mehr mitmacht: Warum du deine mentale Gesundheit nicht ignorieren solltest
- Stefanie Altmann

- 7. Aug.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 1. Sept.
In einer Welt, die von ständiger Erreichbarkeit, Leistungsdruck und globalen Krisen geprägt ist, wird mentale Gesundheit immer mehr zu einem zentralen Thema. Und doch wird sie oft vernachlässigt – aus Unwissenheit, Scham oder dem Irrglauben, dass sie nur dann relevant ist, wenn bereits eine psychische Erkrankung vorliegt. Dabei betrifft mentale Gesundheit uns alle – jeden Tag, in jedem Lebensbereich.

Was ist mentale Gesundheit überhaupt?
Mentale Gesundheit beschreibt unseren emotionalen, psychologischen und sozialen Zustand. Sie beeinflusst, wie wir denken, fühlen und handeln. Sie bestimmt, wie wir mit Stress umgehen, Beziehungen führen und Entscheidungen treffen. Mentale Gesundheit ist also nicht nur die Abwesenheit von Krankheit, sondern ein Zustand des inneren Gleichgewichts und der Widerstandskraft.
„Sich um die eigene mentale Gesundheit zu kümmern, ist kein Zeichen von Schwäche – es ist ein Akt der Selbstliebe.“ – Unbekannt
Warum es jeden betrifft – nicht nur Menschen mit Diagnosen
Viele Menschen glauben, mentale Gesundheit sei nur dann ein Thema, wenn man an Depressionen, Angststörungen oder Burnout leidet oder im Leistungssport tätig ist. Doch das greift zu kurz. Genauso wie wir unseren Körper pflegen, sollten wir auch unseren Geist regelmäßig „warten“. Und genau das, betrifft jeden von uns.
Denn mentale Gesundheit ist dynamisch – sie verändert sich im Laufe des Lebens und kann durch äußere Umstände wie Jobverlust, Trennung, Krankheit oder Überforderung ins Wanken geraten.
Die Folgen von Vernachlässigung
Wer seine mentale Gesundheit ignoriert, riskiert langfristige Folgen, darunter zum Beispiel:
Chronischer Stress. Dieser kann zu körperlichen Erkrankungen wie Bluthochdruck, Schlafstörungen, Magenproblemen und Überatmung führen.
Emotionale Erschöpfung kann nicht nur Beziehungen belasten, sondern auch die Lebensfreude rauben.
Unverarbeitete Gefühle können sich in psychosomatischen Beschwerden äußern.
Dabei ist Leistungsabfall im Beruf oder Studium oft ein frühes Warnsignal.
Frühzeitige Achtsamkeit und Prävention können helfen, solche Entwicklungen zu vermeiden oder zumindest abzumildern.

Mentale Gesundheit ist trainierbar
Die gute Nachricht: Mentale Gesundheit ist kein statischer Zustand – sie lässt sich aktiv fördern. Genau wie wir Muskeln durch Bewegung stärken, können wir auch unsere psychische Widerstandskraft (Resilienz) durch bestimmte Gewohnheiten und Techniken aufbauen.
Im Nachfolgenden habe ich dir ein paar Übungen zusammengestellt, die du ausprobieren und vielleicht sogar in deine tägliche Routine integrieren kannst, um deine mentale Gesundheit zu verbessern oder zu erhalten.
Was du konkret tun kannst:
Selbstreflexion üben
Regelmäßiges Innehalten und Reflektieren hilft, eigene Bedürfnisse und Grenzen besser wahrzunehmen.
Emotionen zulassen statt unterdrücken
Schon im Kindesalter lernen wir, eher negativ angehaftete Emotionen wie Trauer, Wut oder Angst zu unterdrücken. Insbesondere Jungs sollen im stark sein. So ein Unsinn. Emotionen sind menschlich. Sie zu fühlen und zu verstehen, ist gesünder, als sie zu verdrängen.
Gesunde Routinen etablieren
Ausreichend Schlaf, Bewegung, gesunde Ernährung und Pausen sind Grundpfeiler psychischer Stabilität. Versuche diese Grundpfeiler im gesunden Ausmaß in dein Leben zu integrieren.
Soziale Verbindungen pflegen
Gespräche mit vertrauten Menschen wirken oft entlastend und stärken das Gefühl von Zugehörigkeit.
Achtsamkeit und Meditation
Studien, wie beispielsweise von "JAMA Internal Medicine" zum Thema "Meditation Programs for Psychological Stress and Well-being" welche im Jahr 2014 veröffentlicht wurde, zeigen, dass regelmäßige Achtsamkeitspraxis Stress reduzieren, die Konzentration verbessern und das emotionale Gleichgewicht stärken kann.
Professionelle Hilfe annehmen
Psychotherapie oder Coaching sind keine Zeichen von Schwäche, sondern von Selbstfürsorge und Mut.

Mentale Gesundheit am Arbeitsplatz
Ein besonders wichtiger Bereich ist die mentale Gesundheit im Berufsleben. Laut dem "World Mental Health Report: Transforming Mental Health for All" Bericht der WHO aus 2022 verursachen psychische Erkrankungen weltweit Milliardenverluste durch Fehlzeiten und Produktivitätsausfälle.
Unternehmen, die in das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden investieren, profitieren von höherer Motivation, weniger Krankentagen und einem besseren Betriebsklima.
Gesellschaftlicher Wandel: Vom Tabu zur Normalität
Noch immer ist psychische Gesundheit in vielen Kulturen mit Scham behaftet. Doch das ändert sich zunehmend. Immer mehr Prominente, Sportler:innen und Führungskräfte sprechen offen über ihre psychischen Herausforderungen – und machen damit Mut. Diese Offenheit ist ein wichtiger Schritt, um Vorurteile abzubauen und mentale Gesundheit als selbstverständlichen Teil des Lebens zu etablieren.
Fazit: Mentale Gesundheit ist Lebensqualität
Sich mit der eigenen mentalen Gesundheit zu beschäftigen, ist kein Luxus – es ist eine Notwendigkeit. Es bedeutet, Verantwortung für das eigene Wohlbefinden zu übernehmen, sich selbst ernst zu nehmen und langfristig gesund, leistungsfähig und zufrieden zu bleiben. Jeder Mensch verdient es, sich innerlich stark, ausgeglichen und lebendig zu fühlen. Und jeder kann etwas dafür tun – Schritt für Schritt.
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